Ruffian (17. April 1972 bis 7. Juli 1975) wird noch heute als eines der besten Rennpferde aller Zeiten bezeichnet, obwohl sie ihr "Great Match" nicht beenden konnte und leider gerade deshalb wohl immer erinnert werden wird.
Ruffian erlangte in den USA in den 70ern traurige Berühmtheit durch seine zwar steile, aber leider tragisch kurze Karriere, die ihm dennoch und gerade deshalb Platz 35 der Top 100 U.S. Racehorses of the 20th Century sicherte, sowie für sich und den Trainer Frank Whiteley Jr einen Platz in der U.S. Racing Hall of Fame.
Schon beim ersten Probelauf mit ihrem Jockey Jacinto Vasquez zeigt sich ihre Schnelligkeit, die sie zum ersten Mal im Belmont Park 1974 unter Beweis stellt. Sie gewinnt das Rennen mit 15 Längen Abstand zum eigentlichen Favoriten und stellt gleichzeitig einen neuen Bahnrekord auf.
Nach dem vierten Rennen; dem Sorority, das sie wieder mit Abstand gewinnt, zeigen sich erste Probleme am rechten hinteren Fesselgelenk.
Ihr fünfter Sieg im Saratoga macht sie plötzlich interessant für einen Vergleich mit ihrem Geschlechtsgegner; den bis dato ebenfalls ungeschlagenen zweijährigen Hengst, Foolish Pleasure, mit dem sie sich den Jockey teilt. Erste Forderungen, die beiden doch ein einem match race gegeneinander antreten zu lassen, werden laut, aber vorerst ignoriert.
Für das Frizette im September 1974 muss Ruffian zurückgezogen werden, da sie nicht frisst und sich wieder Probleme mit dem rechten Hinterbein zeigen, die sich als Haarriss offenbaren. Ein Gipsverband stellt sie über den Winter kalt und sie kann erst als Dreijährige im April1975 wieder antreten.
In der Zwischenzeit werden immer wieder Forderungen nach einem match race der besten Hengste und eventuell Ruffian laut. Und nachdem eigentlich ein Rennen der Champions zwischen Foolish Pleasure, Avatar und Master Derby angesetzt wird, und Ruffian so übergangen werden soll, wird es am Ende doch ein match race zwischen Foolish Pleasure und Ruffian, nachdem die Besitzer von Avatar zurückzogen und die von Master Derby entschädigt wurden.
Das match race am 6. Juli 1975 sollte Ruffians letztes Rennen werden
Schon beim Start scheint es, als ob sie sich am Gitter gestoßen hätte, aber sie holt Foolish Pleasure bald ein. Sie liegt sogar mit einer Nasenlänge vorne, als sie urplötzlich vorne rechts niederbricht und das Rennen beenden muss. Wie sich herausstellt, hat sie sich beide Sesambeine gebrochen. Und nach einer langen, aber geglückten Operation, scheint es, als ob das Schlimmste überstanden wäre. Doch als Ruffian aus der Narkose aufwacht, scheint sie zu glauben, sie wäre noch auf der Rennbahn und würde gegen Foolish Pleasure laufen. Tierärzte und -pfleger sowie das Stallpersonal versuchen sie zu beruhigen, um zu verhindern, dass sie sich noch mehr verletzten würde. Aber in ihrem Wahn bricht sie sich auch noch das andere Vorderbein, und ihre Besitzer beschließen, sie zu erlösen.
Ruffian war mehr als nur eine Stute
Zehn von zehn gelaufenen Rennen hat sie gewonnen; und sie stellte auf acht Rennbahnen neue Rekorde auf. Nicht umsonst nannte man sie "Queen of the fillies", nachdem sie unter anderem den "Eclipse Award for Outstanding Two-Year-Old Filly“ 1974 und die Triple Tiara (früher Triple Crown) 1975 gewonnen hatte. Sie war U.S.-Champion der Zweijährigen und der Dreijährigen und wurde 1976 nicht nur deshalb in die U.S. Racing Hall of Fame aufgenommen.
Das letzte Rennen wurde eine der größten Tragödien des Rennsports
Ruffians match race; auch "Great Match", "Race of the Champions" oder gerne auch "Battle of the Sexes" genannt, gegen den Gewinner des Kentucky Derbys, Foolish Pleasure, fand am 6. Juli 1975 im Belmont Park über 50000 Livezuschauer und ein 18-Millionen-Publikum vor den Fernsehern. Sie sollten eine der bis dato größten Tragödien des Rennsports miterleben.
Noch heute ist man nicht ganz sicher, warum sich Ruffian an dem Tag das Bein brach. Spekuliert wird, dass sie Tauben auf der Rennbahn irritiert hatten und sie deshalb einen falschen Schritt tat, dass sie sich beim Rennstart die linke Schulter verletzte, weswegen sie mehr Gewicht auf das rechte Vorderbein verlegte, dass ihr Bein vielleicht vorher schon verletzt war. Unsicher ist auch die Frage, ob sie hätte gerettet werden können.
Sicher ist aber, dass dieses Rennen das letzte match race in den USA war, und dass Ruffian im Belmont Park begraben liegt. Ihr Kopf zeigt in Richtung der Ziellinie.
Und Lucian Laurin, Secretariats Trainer, sagte zu Anfang ihrer Karriere, dass sie vielleicht sogar besser sein könnte als Secretariat